Geschichte

Das Gesicht des Hochwalds wurde jahrhundertelang durch die Haupteinnahmequellen der Menschen, Waldwirtschaft und Landwirtschaft, geprägt.

 

 



Chronik | 140 Jahre Gasthaus Maßem

Wie alles begann, wissen wir nicht ganz genau.

Doch da sich unsere Familiennamen heute von Berufen, Gegenden (Flüssen) ableiten, kommen wir Maßem`s wohl von der Maas, einem Fluß, der in Frankreich entspringt & durch Belgien & die Niederlande fließt,

bevor er in die Nordsee mündet.

Damals wie heute ging es um Macht.

Die katholischen Adelsfamilien führten einen Krieg gegen evangelische Adelsfamilien der Hugenotten,

welcher mit einem Massaker in der Champagne am 01.03.1562 begann.

Am 23.08.1572 wurden in einer Nacht (Bartholomäusnacht) auf Befehl der Königsmutter Katherina von Medici 3000 Hugenotten in Paris (Pariser Bluthochzeit) umgebracht. Insgesamt fielen 20.000 Menschen diesem Glaubenskrieg zum Opfer.

Am 13.05.1598, 13.10.1598 & am 08.11.1685 wurden insgesamt 500.000 hugenottische Flüchtlinge

nach Potsdam, ins heutige Holland & in den Hochwald umgesiedelt.

Laut Überlieferungen handelte es sich um kapitalkräftige Kaufleute & hoch qualifizierte Handwerker unter den Hugenotten.

Die meisten kamen aus der Champagne & Lothringen, welche hauptsächlich an der Maas angesiedelt waren.
 

So kamen wir nach Schillingen, mitten ins Herz des Hochwaldes. Die Dörfer Heddert, Schillingen, Mandern, Waldweiler & Kell sind heute noch von allen Seiten mit Wald umgeben & wenn man von der Vogelperspektive schaut, sieht es aus wie ein Herz. Das Herz des Hochwaldes.

Das Gesicht des Hochwaldes wurde jahrhunderte lang durch die Haupteinnahmequellen,

die Waldwirtschaft & Landwirtschaft, geprägt.

Auch das Gasthaus Maßem begann vor mehr als 240 Jahren als landwirtschaftlicher Betrieb, dem rund 100 Jahre später ein Wirtshaus angegliedert wurde.

Vor fast 60 Jahren kam eine eigene Metzgerei dazu.
 

Im Jahre 1768 wurde der Ur-Ur-Ur-Ur-Großvater von Jonathan & Samuel Maßem geboren.

Er war von Beruf Ackerer.

Aus seiner Ehe mit Barbara Göden aus Bonerath ging unter anderem ein Peter Maßem hervor, der am 07. März 1801 geboren & ebenfalls Ackerer wurde. Er heiratete eine Elisabeth Stüber aus Heddert.

Am 04. Febr. 1843 wurde ihnen ein Sohn mit Namen Josef geboren. Auch sein Beruf war zunächst Ackerer, bis er mit seiner ersten Frau Anna Amalie Koch von 1870 an eine Gastwirtschaft betrieb.

Nach achtjähriger Ehe starb diese Frau.

Ein paar Jahre später heiratete der Ur-Ur-Großvater in zweiter Ehe Helena Eiden aus Hermeskeil.

Aus dieser Ehe stammt Nikolaus Maßem, geb. am 08.09.1894. Da er eine Gastwirtschaft übernehmen musste, suchte er eine passende Frau. Diese fand er in Susanna Treinen aus Kell, die als gelernte Köchin im Felsenkeller in Bad Kreuznach tätig war.

Am 14. Juni 1919 wurde geheiratet. Aus dieser Ehe gingen 5 Söhne hervor.

Nachdem der älteste Sohn Erich im 2. Weltkrieg gefallen war, 2 andere Söhne früh im Alter gestorben waren, übernahm Rudi Maßem als zweitjüngster das Landhandelsgeschäft & sein Bruder Günter musste sich auf die Aufgabe des Wirtes vorbereiten.

Außerdem lernte er das Metzgerhandwerk von der Pike auf, machte seinen Meister & eröffnete 1954 eine Metzgerei im Gasthaus,

da beides zusammen für Qualität sprach.
Am 7. Nov. 1962 ging er die Ehe mit der Bäckerstochter Gertrud Kimmlinger ein, womit er einen goldenen Fang machte.

Im Jahr 1964 kam Tochter Edith zur Welt. Sie war seit hundert Jahren die erste Tochter im Hause Maßem in Schillingen & somit wurde die Geburt gebührend gefeiert. 1965 wurde aus einer alten Scheune die Pension gebaut. Damals mit fließend kaltem & heißem Wasser.

1966 kam Sohn Christof zur Welt.

Als 1980 Günter Maßem plötzlich verstarb, heiratete Gertrud ein paar Jahre später den Chorleiter & Dirigenten Peter Reis & führte mit ihm & den beiden Kindern den Betrieb weiter.
1998 erblickte Samuel Maßem das Licht der Welt,

der 4 Jahre später 2002 ein Brüderchen mit Namen Jonathan bekam.

Heute führt Gertrud Maßem – Reis,

die gute Seele des Hauses,

immer noch mit ihrem Sohn Christof 

& dem guten Team des Hauses das Restaurant,

die Pension & die Metzgerei in alter Tradition

mit neuen Gedanken weiter.
 

A pro pos Tradition:

Tradition ist ein Wegweiser und kein Kerkermeister

William Somerset Maugham, englischer Erzähler

 


Übrigens:

Der Ortsname Schillingen leitet sich von „Scheelingen“, "Scheel" ab, eine alte Mundartbezeichnung für „Hengst“.

Die Anfänge von Schillingen

liegen in der Pferdezucht begründet.

Ehrungen langjähriger Mitarbeiter im Gasthaus Maßem – Schillingen

Das Traditionshaus Gasthaus Maßem, Schillingen, hatte in den vergangenen Tagen Grund, gleich vier, in der heutigen Zeit seltene Jubiläen von Mitarbeitern zu feiern. In einer feierlichen Stunde überreichten die Seniorchefin Gertrud Maßem-Reis und ihr Sohn Christof Maßem den Jubilaren Monika Müller, Herbert Hoff, Renate Hornetz und Margarete Kettern Urkunden für langjährige Betriebszugehörigkeit und dankten ihnen für ihr stets großes Engagement.
Margarete Kettern aus Heddert begann ihre Arbeit als Köchin am 02.04.1968, nachdem sie die Hauswirtschaftsschule in Trier erfolgreich abgeschlossen hatte. Sie fühlte sich der Familie Maßem und dem Betrieb sehr schnell sehr stark verbunden. Diese Verbundenheit ging sogar soweit, dass sie nachts über den Betrieb wachte, wenn die Familie mal nicht da war.
Monika Müller, als Dienstälteste des Quartetts, begann am 15.08.1959 als zweites Lehrmädchen im Betrieb Maßem ihre Ausbildung zur Fleischereifachverkäuferin unter Metzgermeister Günter Maßem. Sie lernte ihren Beruf von der Pike auf und interessierte sich darüber hinaus auch für alle anderen Bereiche des Betriebes. Dabei entwickelte sie sehr schnell besondere Vorlieben für die Arbeiten in der Küche und ist bis heute im Gasthaus Maßem als Köchin aktiv. Wenn es Probleme gab, war Monika stets da und sorgte für Abhilfe, selbst das Anschließen von Bierfässern war für sie eine Selbstverständlichkeit.
Herbert Hoff fühlte sich schon als kleiner Junge zur Familie Maßem hingezogen und verkehrte regelmäßig dort, so dass er sich bereits vor Beginn seiner Lehre sowohl im Gasthaus als auch in der Metzgerei bestens auskannte. Seine Lehre begann er am 01.04.1963 unter der fachlichen Führung von Peter Franzen. Auch wenn die Lehrjahre kein Zuckerschlecken waren, blieb er bis heute mit Ehrgeiz und Freude dabei.
Renate Hornetz begann ihre Lehre als Fleischereifachverkäuferin als viertes Lehrmädchen in der Metzgerei Maßem am 01.08.1967. Auch sie lernte ihren Beruf von Grund auf und kannte sich schnell im ganzen Betrieb aus. Nach ihrer Lehre half sie immer mal wieder in der Metzgerei und im Service, wo sie aufgrund ihrer freundlichen Art vielen Gästen unvergessen bleibt.


Auch Elmar Maßem begann seine Lehre als Metzger in unserem Betrieb & blieb uns bis heute mit seiner freundlichen Art in guter Erinnerung & ist immer noch zur Stelle, wenn er gebraucht wird.
Als gutem Geist des Hauses oblag es jedoch Gertrud Maßem-Reis, nach dem frühen Tod ihres Mannes Günter, die Mitarbeiter zu führen und als Team zu formen. Nur an der Seite ihres zweiten Mannes Peter Reis war es ihr möglich, den Betrieb auch erfolgreich durch schwere Zeiten zu bringen. Und somit ist es auch in erheblichem Maße ihr Verdienst, dass Mitarbeiter dem Betrieb so lange treu geblieben sind.
Die Familie Maßem dankte allen für ihre freundliche Art, ihren Teamgeist, ihre Hilfsbereitschaft und ihre hervorragenden Leistungen sowie das große Engagement.

Familie Maßem wünscht den Jubilaren weiterhin Gesundheit, Glück und frohes Schaffen.

Zum Schluss noch eine Anmerkung.

 

Ein kluger Mann antwortete mal auf die Frage:

"Wer oder was sind wir?"

"Wir sind die Summe all dessen, was vor uns geschah,

all dessen was unter unseren Augen getan wurde,

all dessen was uns angetan wurde.

Wir sind jeder Mensch und jedes Ding,

dessen Dasein uns beeinflusste,

oder von uns beeinflusst wurde.

Wir sind alles was geschieht,

nachdem wir nicht mehr sind

und was nicht geschähe,

wenn wir nicht gekommen wären."

 

In diesem Sinne

laßt uns freundlich im Guten miteinander sein.

 

 

 

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